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Sachfotografie am Beispiel Damaszenermesser

Damaszenermesser erfreuen sich in der letzten Zeit immer größerer Beliebtheit. Sind sind nicht nur wunderschön anzusehen mit ihren vielfältigen Mustern und Musterformen, sondern ebenfalls ein besonderes Schneiderlebnis. Das Eigene dran ist der mehrschichtige Lagenaufbau. Auf dieser Seite sehen Sie von Martin Bäuml selbst hergestellte Damastmesser.

Zur Person: 

Geboren in Bayern, dann 2006 „ausgewandert“ nach Baden Württemberg in den schönen Schwarzwald südlich von Baden-Baden. Ausgebildeter Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Drehtechnik und später Promotion im Maschinenbau.

Schmiedefeuer meiner Schmiede in Bayern

Die Schmiede, dieser Geruch und das Feuer übten schon als kleiner Junge eine mystische Faszination auf michaus. Schon als Kind trieb ich mich ständig in der Hufschmiede meines Großvaters in der Oberpfalz bei Amberg herum. Die Geschichte des Schmiedehandwerks reicht weit in die Vergangenheit meiner Familie zurück. Seit mehreren Generationen waren meine Großväter Schmiedemeister. Mein Vater baute die alte Hufschmiede neu, behielt aber das Herzstück: Die Esse, den Findling als Basis für den Amboss, das Horn, die Biegemaschine, und viele Hämmer und Zangen. Lange Jahre wurde in der Schmiede außer dem schärfen von ein paar Meißeln nicht wesentlich geschmiedet.


Im Jahre 2006, in Neuseeland auf einer meiner Reisen, stöberte ich wie immer kurz vor dem Abflug noch in einer Bücherei und fand ein sehr interessantes Buch über Damaszenerstahl. „So etwas muss ich auch versuchen“ dachte ich bei mir und wieder zu Hause angekommen legte ich los. Feuer angeheizt, Baustahl in die Glut gelegt und los ging es. Den glühenden Stahl aus dem Feuer geholt, etwas eingekerbt und umgeschlagen. Dann noch einmal aufgeheizt und mit harten Schlägen das erste mal Feuerschweißen versucht. Jedoch zeigte sich schnell, dass das ganze nicht so einfach ist.

 

Also gut „dem Ingenieur ist nichts zu schwör“ wie man so schön sagt, ging ich an die Recherche und fand einige interessante amerikanische Videos auf YouTube zu dem Thema. Auch einige Bücher über das Messermachen, Schmieden und Herstellen von Damastmessern beschaffte ich mir. Nach kurzer Zeit war klar, dass ohne einen Maschinenhammer das Feuerschweißen schwierig ist. Den hohen Energieeintrag per Hand mit dem Hammer erzeugen zu wollen scheitert bei größeren Damastpaketen. Also wieder Recherche.

 

Nach geraumer Zeit stand fest, dass ich mehrere tausend Euro für einen Profihammer nicht ausgeben will und wieder fand ich unter YouTube einige gute Anregungen wie man sich selbst einen solchen Hammer bauen kann.
Gesagt getan. Weihnachten 2008 baute ich mir meinen eigenen mechanischen Hammer, mit einem 50kg. Bärgewicht bei ca. 0,7 Hz Schlagfrequenz und einem 7 PS Motor mit Frequenzumrichter und Pedalpotentiometer. Die Freude war groß, wie nach 2 Wochen und schweißtreibender Arbeit das Gerät fertig war. Nun schnell ein Eisen ins Feuer und ab damit unter den Hammer. Und siehe da, es hat funktioniert.


Damit stand dem Falten und Feuerschweißen von Stahl nichts mehr im Wege und ich fertigte meine ersten Rohpakete. Aus diesen formte ich die ersten Messerrohlinge. Nach dem Wärmebehandeln, Schleifen, Ätzen und Schärfen waren die Messerrohlinge fertig und brauchten „nur noch“ einen Griff.
Nach ein paar weiteren Versuchen stellte ich ein Küchenmesser mit mehr als 3000 Lagen her, das ich seit 2009 im Einsatz habe und das sich sehr gut bewährt hat. Das Schneiden mit einem solchen Messer ist faszinierend anders als mit gewöhnlichen Industriemessern. In der Zwischenzeit habe ich viele weitere Messer und Gegenstände im Rahmen des Schmiedens hergestellt.

© Copyright für alle Fotos bei Andreas Ewert und Martin Bäuml; 2010

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